Glossar

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A

Anbindungsleitfaden

Der Anbindungsleitfaden beschreibt, was eine mitnutzende Behörde tun bzw. vorbereiten muss, damit der Dienst angeschlossen werden kann (auch organisatorisch). Wird vom Betreibenden Land zur Verfügung gestellt.

B

Betreibendes Land (BeLa)

Land, welches einen Onlinedienst federführend entwickelt und im Anschluss betreibt.

C

Change Management

Das Change-Management als Bestandteil von IT-Betriebsprozessen dient der kontrollierten, standardisierten Steuerung geplanter Änderungen. Der Change Management-Prozess legt den Rahmen für Veränderungen fest, prüft und bewertet Änderungsanträge (Change Requests), genehmigt diese oder lehnt sie ab und stellt eine Qualitätssicherung nach der Durchführung sicher.

D

Digitalisierte Verwaltungsleistung

Eine OZG-Leistung gilt als online, wenn mindestens eine zugehörige Verwaltungsleistung den Reifegrad 2 erreicht hat, eine Online-Beantragung also grundsätzlich möglich ist, Nachweise jedoch noch nicht regelmäßig übermittelt werden können (und im Digitalisierungsprogramm Föderal in mindestens einer Kommune verfügbar ist). Oberstes Prinzip bei der Digitalisierung von Leistungen ist die Nutzerorientierung. Die Umsetzung ist dann erfolgreich, wenn die Onlinedienste von Bürger:innen sowie Unternehmen tatsächlich genutzt werden.

E

EfA - Service / EfA-Onlinedienst

"Einer für Alle" bedeutet, dass ein Land oder eine Allianz aus mehreren Ländern eine Leistung zentral entwickelt und betreibt – und diese anschließend anderen Länder und Kommunen zur Verfügung stellt, die den Dienst dann mitnutzen können. Hierfür müssen sie sich mittels standardisierter Schnittstellen anbinden. Die Kosten für Betrieb und Weiterentwicklung des Dienstes teilen sich die angeschlossenen Länder bzw. Kommunen.

F

Fachanwendungen / Fachverfahren

"Fachanwendungen (oder Fachverfahren) sind Softwareprogramme für die Bearbeitung von Leistungen in der Verwaltung (z.B. Anträge). Fachverfahren werden ausschließlich im internen Netz der Behörde den Sachbearbeitern zur Verfügung gestellt, nicht im Internet.

FIM

Föderales Informationsmanagement, bestehend aus den Bausteinen FIM Leistungen, FIM Datenfelder und FIM Prozessen.

First Level Support / Service Desk

Der First Level Support (auch Endanwendersupport) ist die erste Anlaufstelle für Bürgerinnen und Bürger bei Fragen zur Nutzung von Onlinediensten der Verwaltung. Der First Level Support dokumentiert und qualifiziert eingehende Anfragen und versucht diese durch die Zuhilfenahme eines Wissensmanagements fallabschließend zu bearbeiten.
Ist eine fallabschließende Bearbeitung nicht möglich, kann eine Weiterleitung an den Second Level Support erfolgen. Im Rahmen des Betriebes und des Einsatzes von EfA-Onlinediensten soll die 115 als First Level Support etabliert werden.

FIT-Store

Ein leistungsübergreifendes Rechtskonstrukt, mit dem zukünftig über die FITKO ein rechtlicher Rahmen für die Nachnutzung von Online-Diensten geschaffen werden soll. Bund und Länder als Träger der FITKO können somit die von ihnen entwickelten Online-Lösungen der FITKO auf (standardisierter) vertraglicher Basis zur Verfügung stellen.

FITKO

Die Föderale IT-Kooperation (FITKO) ist eine Organisation, die vom IT Planungsrat zur strategischen Vernetzung, Planung und Steuerung notwendiger IT-Lösungen in Deutschland eingesetzt wurde. Sie soll den Ausbau der Digitalisierung in der Verwaltung koordinieren und konsequent vorantreiben. Die FITKO ist zusammen mit dem BMI für das Programm-Management der föderalen OZG-Umsetzung verantwortlich.

G /

H /

I

IT-Planungsrat

Der IT-Planungsrat steuert und koordiniert als politisches Gremium die Zusammenarbeit von Bund und Ländern in Fragen der Informationstechnik und E-Government.

J /

K /

L

LeiKa

Der Leistungskatalog der öffentlichen Verwaltung (LeiKa) stellt ein einheitliches, vollständiges und umfassendes Verzeichnis der Verwaltungsleistungen über alle Verwaltungsebenen in Deutschland hinweg dar. Der LeiKa ist die Basis des FIM-Bausteins Leistungen.

LeiKa-Leistung

Der Begriff LeiKa-Leistung beschreibt alle Handlungen seitens der öffentlichen Verwaltung, die nach außen gerichtet sind. Alle Bürgerinnen und Bürger, die Wirtschaft sowie freie oder gemeinnützige Träger haben einen Anspruch auf diese Handlungen, nutzen diese auf Grund öffentlich-rechtlicher Verpflichtungen oder müssen die Ausführung dieser Handlungen dulden. Eine LeiKa-Leistung ist somit nicht zwangsweise durch ihre begünstigende Wirkung charakterisiert (z. B. Auszahlung von Geldleistungen), sondern sie kann auch belastender Natur sein (z. B. Anzeigepflichten).

LeiKa-Typ

Der LeiKa-Typ bestimmt auf welcher Verwaltungsebene (kommunal, Land oder Bund) die Regelungs- und Vollzugszuständigkeit der Leistung liegt. Es werden 5 Typen unterschieden, die für die OZG-Umsetzung relevant sind:
Typ 1: Regelungs- und Vollzugskompetenz auf Bundesebene
Typ 2 und 3: Regelungskompetenz auf Bundesebene; Vollzug durch Landesebene oder kommunaler Ebene
Typ 4: Regelungskompetenz auf Landesebene
Typ 5: Regelungskompetenz auf kommunaler Ebene

Leistungsschlüssel, ehemals LeiKa-Schlüssel

Eindeutige Kennung einer Verwaltungsleistung aus dem FIM-Baustein Leistungen (beginnt immer mit 99). Der Leistungsschlüssel wird im Leistungskatalog der öffentlichen Verwaltung (LeiKa) definiert.

M

Mitnutzendes Land (MiLa)

Land, welches einen Onlinedienst als SaaS nutzt. Entscheidungsbefugt ist ein Land erst, wenn es den OD bezahlt.

Minimum Viable Product (MVP)

Das Minimum Viable Product – oft auch als MVP abgekürzt – ist ein Instrument zur Risikominimierung im Zuge der Entwicklung von Produkten, Dienstleistungen oder Geschäftsmodellen. Bei einem MVP wird der Bedarf zunächst mit einem minimalen Aufwand gedeckt. Die Idee dahinter ist Produkte, Dienstleistungen oder Geschäftsmodelle möglichst schnell an der Kundin oder am Kunden zu testen, um mit dem Feedback diese entsprechend weiterzuentwickeln.

N /

O

Once-Only-Prinzip

Das Once-Only-Prinzip verfolgt das Ziel, dass Bürgerinnen und Bürger, sowie Unternehmen notwendige Angaben nur noch ein einziges Mal an die Verwaltung übermitteln müssen. Mit dem Einverständnis der Nutzerinnen und Nutzer dürfen diese Daten für andere Anliegen später wiederverwendet werden, wenn dies notwendig ist.

Online - Dienst (Synonym: Online-Leistung, OnlineVerwaltungsleistung)

Ist ein Angebot (Antragsstrecke bzw. Online-Prozess nebst Schnittstellen) bzw. eine Dienstleistung, die über das Internet genutzt werden kann.

OZG-Leistung

Der Begriff OZG-Leistung beschreibt ein Leistungsbündel bestehend aus bis zu mehreren Hundert einzelnen Verwaltungsleistungen aus dem "Leistungskatalog der öffentlichen Verwaltung" (LeiKa), die thematisch aus Nutzersicht zusammenhängen. Es gibt 575 OZGLeistungen, davon werden 115 im Bundesprogramm und 460 im Digitalisierungsprogramm Föderal umgesetzt.

P

Portalverbund

Der Portalverbund ist die Verknüpfung aller Verwaltungsportale von Bund, Länder und Kommunen. Ziel ist es, dass Bürgerinnen, Bürger und Unternehmen künftig, die von Ihnen gewünschte Dienstleistung direkt, schnell und einfach mit wenigen Klicks aufrufen und anschließend sicher online abwickeln können, egal auf welchem Verwaltungsportal sie eingestiegen sind.

Q /

R

Reifegradmodell

Der Reifegrad beschreibt die Reife einer Verwaltungsleistung hinsichtlich ihrer Online-Verfügbarkeit und bestimmt damit die OZG-Konformität der Verwaltungsleistung. Das im OZG Digitalisierungsprogramm entwickelte Reifegradmodell umfasst vier Reifegrade:
Stufe 1: Die Leistungsbeschreibung ist online verfügbar und das PDF steht als Download zum Ausdruck zur Verfügung.
Stufe 2: Eine Online-Beantragung ist grundsätzlich möglich. Nachweise können regelmäßig noch nicht online übermittelt werden.
Stufe 3: Die Online-Leistung kann einschließlich aller Nachweise vollständig digital abgewickelt werden. Der Bescheid wird digital zugestellt.
Stufe 4: Die Once-Only-Beantragung ist online möglich, bei der Daten und Nachweise aus Registern der Verwaltung abgerufen werden können (statt durch Nutzerinnen und Nutzer eingereicht)

S

Second Level Support

Der Second Level Support unterstützt den First Level Support durch Übernahme komplexerer Anfragen. Bei fachlichen Fragen ist dies Aufgabe des MiLa und bei technischen Fragen ist dies Aufgabe von MiLa und BeLa. Neu erarbeitete Lösungen werden in Wissensdatenbanken eingepflegt, um das Wissen für den First Level Support nutzbar zu machen. Übersteigt die Komplexität einer Anfrage das Know-how oder die technischen Möglichkeiten des Second Level Supports, so wird diese an den Third Level Support weitergeleitet („eskaliert“), z.B. Tickets, deren Lösung einen Eingriff in die Programmlogik oder in Daten der Datenbank erfordert.

Single Digital Gateway (SDG)

Die Abkürzung SDG steht für das Single Digital Gateway der EU. Bis 2023 soll nach der Verordnung der Europäischen Union ein einheitlicher digitaler Zugang von den Mitgliedstaaten zu bestimmten Verwaltungsleistungen für alle Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen innerhalb der Europäischen Union eingerichtet werden. Der Begriff SDG 1 bezieht sich auf den Anhang 1 der Verordnung und umfasst alle Leistungen, zu denen Informationen zu Rechten, Pflichten und Vorschriften aus dem Unionsrecht und dem nationalen Recht online zur Verfügung gestellt werden müssen. Unter SDG 2 sind Leistungen aus dem Anhang 2 aufgeführt, die von Bürgern und Bürgerinnen vollständig online abgewickelt werden können müssen.

Service Level Agreement (SLA)

Vereinbarung zwischen Dienstleistungserbringer und Auftraggeber, welche Leistungen in welcher Leistungsqualität und in welchem Leistungsspektrum (z.B. Zeit, Umfang) erbracht werden.

Software as a Service (SaaS)

Das SaaS-Modell basiert auf dem Grundsatz, dass Software von einem externen IT-Dienstleister über das Internet zur Nutzung bereitgestellt wird. Betrieb und Wartung der Software werden als Dienstleistung (Service) angeboten und abgerechnet. Die Kunden greifen web-basiert auf die Software zu und benötigen keine eigene IT-Infrastruktur.

Steuerungskreis

Der Steuerungskreis trifft die strategischen Entscheidungen für Betrieb und Weiterentwicklung des Onlinedienstes sowie die Release- und die Kostenplanung. Er besteht z.B. aus Vertreter:innen der Fachreferate der mitnutzenden Länder, des zuständigen Bundesministeriums, Vertreter:innen der Bund-Länder-AGs und Vertreter(n) des betreibenden Landes.

Support

Im Kontext der OZG Onlinedienste sprechen wir beim Thema Support über den Kontakt zwischen Bürger:innen / Unternehmen und Verwaltung. Für manche wird der Begriff mit technischen Fragen assoziiert. In unserem Verständnis sowohl fachlich/inhaltliche sowie technische Fragen.

T

Third Level Support

Der Third Level Support setzt sich aus Spezialisten einzelner Fachabteilungen, des OD-Bereitstellers oder der beteiligten Hersteller zusammen und stellt so die höchste Eskalationsstufe innerhalb einer Support-Organisation dar.

U

User Journey

Um den ganzheitlichen Prozess von der Information über die Beantragung bis zur Bewilligung einer Leistung aus Nutzer:innensicht darzustellen und als Ausgangspunkt für nutzer:innenorientierte Verbesserungen zu nehmen, werden auf Basis der Analyseergebnisse User Journeys (Nutzer:innenreisen) entwickelt.

V

Vertrauensniveau

Das Sicherheits- oder Vertrauensniveau gibt den Grad der Vertrauenswürdigkeit an, die eine digitale Verwaltungsleistung benötigt. Je vertraulicher die Daten sind, desto besser sollen sie geschützt sein. In Deutschland werden digitale Verwaltungsleistungen diesen Vertraulichkeitsgraden zugeordnet: Basisregistrierung, Substanziell, Hoch.

W /

X

XÖV-Standard

XÖV-Standards sind fachliche Standards der öffentlichen Verwaltung für den elektronischen Datenaustausch zwischen Behörden. Ziel ist es mittels eines Standards elektronisch unterstützte und medienbruchfreie Verwaltungsprozesse bereitzustellen. Zu den XÖV-Standards zählen unter anderem "XWaffe" (ein Standard für den Datenaustausch im neuen „Nationalen Waffenregister) und "XMeld" (standardisiertes Datenaustauschformat für Geschäftsvorfälle des Meldewesens).

Y /

Z /

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z


Kontakt bei weiteren Fragen:

Für allgemeine Anfragen können Sie sich gern per E-Mail an ozg@tfm.thueringen.de wenden.